L’AMOUR DES TROIS ORANGES
(DIE LIEBE ZU DEN DREI ORANGEN)
OPER IN VIER AKTEN VON SERGEJ PROKOFJEW
PROLOG
ERSTER AKT
ZWEITER AKT
DRITTER AKT
VIERTER AKT
FOTOS © Matthias Baus 2020
PRODUKTION
Theater Koblenz
Intendant: Markus Dietze
Premiere: 7. März 2020
musikalische Leitung: Rasmus Baumann
Regie / Bühnenbild: Michiel Dijkema
Kostüme: Mattijs van Bergen
Dramaturgie: Rüdiger Schillig
Licht: Peter Wilhelm Becker
König: Stephan Klemm
Prinz: Tobias Haaks / Juraj Hollý
Clarice: Monica Mascus
Leander: Nico Wouterse
Truffaldino: Junho Lee
Pantalone: Filippo Bettoschi / Christoph Plessers
Celio: Jongmin Lim
Fata Morgana: Aile Asszonyi
Linetta: Hyemi Jung
Nicoletta: Maria Dehler
Ninetta: Hana Lee
Köchin: Werner Pürling
Farfarello: Doheon Kim
Smeraldine: Haruna Yamazaki
Herold: Doheon Kim
Opernchor & Extrachor Theater Koblenz
Statisterie Theater Koblenz
Staatsorchester Rheinische Philharmonie
PRESSESTIMMEN
“Rauschhaftes Totaltheater”
[…] „Warum nur spielt man die nicht öfter?“ Sergej Prokofjefs „Die Liebe zu den drei Orangen“ ist so eine Oper. Wo immer sie gewagt wird, reichen die Reaktionen in aller Regel von „positiv überrascht“ bis „rundum begeistert“ – Prädikate, die auch auf das Premierenpublikum der Neuproduktion im Theater Koblenz zutreffen. Dabei tut das verzwickte Märchen um den Prinzen, der von schwarzer Magie zur Liebe zu drei Orangen (die sich als höchst menschliche Prinzessinnen entpuppen) verdammt ist, in der Opernfassung eigentlich alles, um es dem Publikum nicht zu leicht zu machen […] Dass die „Liebe zu den drei Orangen“ trotzdem zum ewigen Geheimtipp avancierte, liegt aber auch in ebendiesen vermeintlichen Querständigkeiten der nicht einfachen Dramaturgie und des besonderen Musikstils begründet, wenn man sie sich denn zu nutzen machen kann – wie jetzt in Koblenz. Da ist zuerst die Inszenierung in den Händen von Regisseur Michiel Dijkema, der mehr Einfälle Revue passieren lässt, als andere Regisseure in einem „Ring des Nibelungen“ an vier Abenden unterbringen. Da er nicht allzu viel Platz auf der Bühne zur Verfügung hat – die groß besetzte Rheinische Philharmonie sitzt statt im beengten Graben im Bühnenhintergrund –, baut er auf dem hochgefahrenen Orchestergraben nach vorn hin an, auf dem auch ein Berg von täuschend echt wirkenden Orangen in Richtung Publikum ragt. Und so findet der auch fürs Bühnenbild zuständige Regisseur eine trickreiche Raumlösung für die Chorszenen, die die gewohnte Trennung von Bühne und Zuschauerraum endlich einmal glaubwürdig überwindet – das ergibt schon in den ersten Minuten des vom Publikum ausgiebig gefeierten Premierenabends ein rauschhaftes Totaltheaterlebnis.
Claus Ambrosius
Rhein-Zeitung
8 maart 2020
“eindrückliche Bilder und starke Figurenzeichnungen
[…] eigenwilliges Theaterfest”
Auf der Bühne sorgen schnelle Szenenwechsel mit wenigen, dafür trefflich präparierten mobilen Aufbauten für das von der Musik geforderte Tempo, und ohnehin wird permanent ausgestellt, dass man hier ja einem Theater auf dem Theater, mehr noch, einem Versuch über Theater zusieht. Das machen auch die Kostüme von Mattijs van Bergen deutlich, die allen Solisten eine Art Fettanzug mit Anlehnung an groteske Unfall-Dummys angedeihen lässt. Auf diese, anatomisch teils übertrieben korrekte Pseudonacktgrundlage werden dann zweidimensionale Kostümteile wie auf Anziehpuppen angehängt
[…] detailreiche Inszenierung, für die Regisseur Dijkema eindrückliche Bilder und starke Figurenzeichnungen findet. Die drei Ebenen des Stücks – die Märchenhandlung, die streitenden Publikumsmeinungen, zwei höhere Gestalten, die in magischen Gefilden das Schicksal verhandeln – sind ausgesprochen gut auserzählt. […] „Die Liebe zu den drei Orangen“ ist ein eigenwilliges Theaterfest, das sich hinter Produktionen weit größerer Theaterhäuser nicht verstecken muss.
Claus Ambrosius
Rhein-Zeitung
8 maart 2020