HÄNSEL UND GRETEL
FAIRY-TALE OPERA IN THREE ACTS BY ENGELBERT HUMPERDINCK
FIRST ACT
SECOND ACT
THIRD ACT
PHOTOS © Karijn Dillmann / Pedro Malinowski 2010
PRODUCTION
Musiktheater im Revier Gelsenkirchen
intendant: Michael Schulz
première: 31 October 2010
conductor: Johannes Klumpp
stage director / set design: Michiel Dijkema
costumes: Claudia Damm
dramaturgy: Juliane Schunke
Peter: Bjørn Waag
Getrud: Noriko Ogawa-Yatake / Majken Bjerno
Hänsel: Almuth Herbst
Gretel: Alfia Kamalova / Engjellushe Duka
Knusperhexe: William Saetre / E. Mark Murphy
Sandmännchen / Taumännchen: Nan Li / Dorin Rahardja
Neue Philharmonie Westfalen
Gelsenkirchener Kinderchor as the gingerbread children
extras of the Musiktheater im Revier as the 14 Auxiliary Saints: Achatius, Barbara, Blaise, Catherine of Alexandria, Christopher, Cyriacus, Denis, Erasmus, Eustace, George, Giles, Margaret of Antioch, Pantaleon and Vitus
PRESS QUOTES
“surprising, refined, intelligent”
I have to report something marvellous: It still exists, the imaginative, non-kitschy, yet colourful, intelligent, precise and contemporary Hänsel und Gretel production. Exciting, witty and not without double meaning. [...] surprising, refined and intelligent
Peter Bilsing
Der Opernfreund /
Der Neue Merker Wien
2 November 2010
“a masterpiece”
Dijkema proves, that it is possible to tell a fairy-tale fantasy as a story of today, coherently and with lightness. The gingerbread house [...] hides a fantastic high-tech-shredder-mixing-kneading-backing-machine, a masterpiece of stage design.
Wolfgang Platzeck
Der Westen
2. November 2010
“miracles are taken seriously in a way that can be rarely seen”
Dijkema picks up the spectator from the here and now, which surrounds him with its trivialities, but astonishingly enough, he succeeds to present the essence of the fairy-tale and the music undamaged: the evil which surrounds us, is recognized and completely exposed – and miracles are taken seriously in a way that can be rarely seen.
Heinz-Albert Heindrichs
Ruhrnachrichten
3 November 2010
THE FOLLOWING PRESS QUOTES WILL BE TRANSLATED AT A LATER MOMENT
„überraschend, raffiniert, intelligent“
Essen oder gegessen werden
Wunderbare Interpretation des alten Märchens im neuen Gewand
Wunderbares muß ich Euch melden: Es gibt sie noch, die phantasievolle, kitschlose, aber dennoch farbenprächtig intelligente, werktreue und zeitgemäß modern adäquate Hänsel & Gretel Inszenierung. Spannend, witzig und nicht ohne Hintersinn [...] Schon die Optik stimmt und sie stimmt fröhlich. Geradezu eine Kostümorgie an buntem Patchwork dominiert bei den einzelnen Charakteren, wobei sehr genau auf die feinen Unterschiede der Charaktere angespielt wird. [...] Die Regie zeichnet die Hauptdarsteller endlich einmal natürlich, so wie Kinder eben sind und fernab aller gewohnten Clichees [...] Stichwort: Wald. Natürlich ist dieser Wald heuer kein Wald mehr. Der Wald ist schon lange gestorben. Das Regieteam übernimmt eine Sequenz aus dem ersten Akt, wo beide Kinder die gesamte Besteckschublade leeren und Hänsel angesichts mangelnder Nahrung, alle Messer sowie Gabeln in die Holztisch-Oberfläche rammt. Im zweiten Akt tauchen diese dann übermächtig groß, geradezu alptraumhaft, wie die riesigen Stämme von Bäumen, wieder auf. Ein Wald von gigantischen Gabeln und Messern, deren Griffe wie Baumstämme in den Himmel ragen; was für eine fulminante Idee. Essen oder gegessen werden - das ist hier schon die vorweg genommene Frage. Schön auch der Einfall, statt lieblos und nichtssagend grinsender Engel die gesamte Flotte an Kirchenheiligen erscheinen zu lassen. Die 14 Nothelfer mit ihren Reliquien tauchen gespenstisch aus dem Nebel auf. [...] Eine intelligente Lösung des vieldiskutierten üblichen Kitsch-Finales. Im dritten Akt sind die Süßigkeiten dezent in bunte Pakete verpackt, die das große Hexenhaus bilden, aus der eine riesige Back-, Zerhack-, Knet- und Mischmaschine fährt. Wir ahnen schon, wer oben in den Trichter mit dem dicken gelben Pfeil hineinfallen wird. Und es wird in der Tat ein tolles Spektakel, wenn die Maschine ratternd anfährt, viele bunte Lampen leuchten, Flammen züngeln [...] Die Geschichte endet in einer wunderbar gebackenen riesigen Lebkuchenfigur der Hexe. Doch traut auch Regisseur Dijkema dem allzu aufgesetzten Happyend nicht, denn während des fröhlichen Hurra-Schlußgesanges fährt langsam die Bühne hoch und aus der Unterbühne quellen schon, die Geiferfinger ausstreckend, zig neue Hexen im altgewohnten Outfit mit roter Perücke und der sichtbar erkennbaren Freude auf Aussicht neuer Beute. Was für ein überraschender, raffinierter und intelligenter Schluß! […] Herrlich noch die Idee, die ganze Produktion und das komplette Haus mit einem großen Merchandising-Projekt zu präsentieren. Überall kann man original Knusperhexenprodukte kaufen; vom edlen T-Shirt, über Buttons, Tassen, Kappen bis hin zu wirklich leckeren Edellebkuchen, wird an Ständen von Bauchladenmädels alles angeboten. Also bitte diesmal hungrig ins Gelsenkirchener Prachtopernhaus fahren und Lebkuchen, sowie eine richtig tolle Aufführung möglichst im Familienkreis genießen. Schöner und unterhaltsamer kann man die Vorweihnachtszeit kaum verbringen. Es war ein beeindruckender Abend. Jugendfrei ab 4 Jahre!
Peter Bilsing
Der Opernfreund /
Der Neue Merker Wien
2. November 2010
„ein Meisterwerk“
Mit Hartz IV in den Zauberwald
[...] Gretel hat sich ihren kindlichen Optimismus noch bewahrt, tollt herum, tanzt, schaukelt auf der Hängelampe. Hänsel dagegen zeigt schon Punk-Attitüde. [...] Die realistische Hartz-IV-Atmosphäre bricht, wenn sich die ausgesetzten Kinder im Zauberwald verirren. Die Szene wird dann surreal, es ragen riesige Messer und Gabeln in den Himmel, eine exzellente Lichtregie lässt die Geschwister auf der Suche nach Essbarem wie im Schattenspiel herumirren. Immer wieder setzt Dijkema auf den märchenhaften Charakter von Scherenschnitten, zuweilen glaubt man sich mitten in einer Fotografie von Man Ray. Wie schlüssig und unbeschwert sich Märchen-Phantasie auch im Heute entfalten kann, zeigt Dijkema, wenn die Kinder auf das Hexenhaus stoßen [...] Drinnen wartet ein phantastischer Hightec-Schredder-Rühr-Knet-Backautomat, ein Meisterwerk der Bühnenbildnerei, genau richtig für den großen Showdown.
Wolfgang Platzeck
Der Westen
2. November 2010
„originell und witzig [...] Riesenerfolg“
Ein neuer Langzeiterfolg ist dem MiR Musiktheater im Revier mit dieser Neuinszenierung sicher, das kann man ohne Risiko prophezeien. Michiel Dijkema, Regie und Bühnenbild, schaffte das Kunststück. Dijkema entwickelte eine Aufführung wie man sie sich wünscht: Märchenhaft, aber nicht altfränkisch, phantasievoll, aber nicht wirr, ernsthaft, aber doch voller Witz, unterhaltsam, aber nicht harmlos, kinderfreundlich, aber nicht naiv. Origineller und witziger kann man Humperdincks Märchenoper eigentlich nicht inszenieren. [...] Er brachte ein frappierendes und in ihrer szenischen und farblichen Komposition ansprechendes Bühnenbild und damit ein modernes Märchen auf die Bühne. Claudia Damm, sorgte für originelle, mit Witz perfekt ausgestattete, bunt, glitzernde, farbenfroh und poppige, amüsante Kostüme. [...] MiR kassierte mit Hänsel und Gretel einen Riesenerfolg. Das Publikum im Saal war offenkundig aufs höchste zufrieden und bedankte sich mit vielen Bravo-Rufen.
IOCO / KK
Kultur im Netz
2. November 2010
„das Wunderbare wird so ernst genommen wie selten“
Verirrt im Messerwald
[...] es gibt keinen Märchenwald, sondern ein Bühnenlabyrinth von riesigen Gabeln und Steakmessern, in das sich die Kinder verirren; es wird aber im Verlauf der Handlung zur selbstverständlichen Metapher für Hunger, Essgier und schließlich, beim Hexenhaus, fürs Gefressenwerden. […] Dijkema holt den Zuschauer im Hier und Heute ab, das ihn trivial umgibt; aber das Frappierende ist, dass es ihm gelingt, die eigentliche Botschaft des Märchens und auch der Musik unbeschadet herüberzubringen: das Böse, das uns umgibt, wird erkannt und total bloßgestellt – und das Wunderbare wird so ernst genommen wie selten
Heinz-Albert Heindrichs
Ruhrnachrichten
3. November 2010
„Das Publikum feierte die Inszenierung ausgelassen“
Hänsel und Gretel bleibt ein Märchen. [...] Das sah man sehr schön in der neuen Inszenierung von Michiel Dijkema, der das Werk zwar aus dem romantischen Märchenwald herausholte, aber ihm weder kindlichen Charme noch die Aussage schuldig blieb. Schon vor der Oper wurde unten im Foyer das Marketing-Geschäft von „Leckermaul-Lebkuchen“ betrieben. Die rosa Rückseite der Leckerei-Verpackung zeigte interessante Hinweise: „nach dem Geheimrezept von 1893.....Da steckt mehr drin als man glaubt.“ Vermutlich hatten das nicht viele gelesen. Die Lebkuchen, von denen ja eigentlich alle wissen sollten, was sie in dem Märchen darstellen, wurden schon vor dem ersten Akt und in der Pause von vielen geknuspert. [...] Das Publikum feierte die Inszenierung ausgelassen und belohnte das Regie-Team mit lautem Applaus. Nur ein einsamer Buh-Rufer wollte das gute Ergebnis nicht so stehen lassen. Vielleicht drückte ihn aber auch nur der Lebkuchen.
Christoph Broermann
Opernnetz
2. November 2010
„Gesellschaftskritik ohne den drohenden Zeigefinger“
Das System frisst sich selbst
Unterschichtenkinder im Würgegriff der Lebensmittelindustrie
[...] dem niederländischen Regisseur gelingt mit „Hänsel und Gretel“ der schwierige Spagat, sowohl den märchenhaften Charakter des Stücks zu bewahren, als auch zu einer Gesellschaftskritik anzusetzen, ohne dabei mit dem drohenden Zeigefinger zu wedeln. Die Inszenierung gefällt durch eine konsequente Konzentration auf die eingesetzten Bühnenmittel. [...] Der Kannibalismus der Hexe repräsentiert den pervertierten Umgang des modernen Menschen mit dem, was er isst. So verirren sich Hänsel und Gretel in einem überdimensionalen Messer- und Gabelwald und verheddern sich in den Fängen der Lebensmittelindustrie. So überrascht es nicht, dass das Innere des Lebkuchenhäuschens sich als zauberhafter Schlachthof- und Zerlegebetrieb entpuppt.
Sascha Ruczinski
Stadtspiegel Gelsenkirchen /
Wochenanzeiger Oberhausen
2. November 2010
„liebevoll gezeichnete Charakteren“
Lebkuchen für alle!
Schon im Foyer des Großen Hauses geht es los, bieten doch nette Verkäuferinnen mit dem Slogan "knisper-knasper-knusprig" in quietsch-rosafarbigen Paketen Lebkuchen und andere Fanartikel der Knusperhexe Rosina Leckermaul an. Damit soll der Zuschauer sich zumindest lukullisch in die Rolle des Geschwisterpaares versetzen, deren Geschichte er in der folgenden Oper miterleben darf. Ein witziger Einfall des Regisseurs Michiel Dijkema [...] „Kuchenheil dir erwirb!“ verspricht die Aufschrift auf dem Prospekt. Dabei ist dieses Heil so trügerisch wie das Lächeln der Dame. Diese Erfahrung muss auch ein kleines Mädchen machen, das sich während der Zwischenaktmusik zwischen dem ersten und dem zweiten Akt von den rosafarbigen Paketen anlocken lässt und zu spät bemerkt, dass es in eine Falle getappt ist. […] Der Wald im zweiten Akt greift das Bild des Tisches aus dem ersten Akt wieder auf. Anstelle der Bäume hängen überdimensionale Messer und Gabeln vom Schnürboden herab, die sich scheinbar so in den Bühnenboden bohren, wie Hänsel das Besteck in den Tisch gebohrt hat. Die Kinder befinden sich also quasi auf einem Tisch, ein Bild des Fressens und Gefressenwerdens, was die Bedrohung des Waldes herrlich metaphorisch zum Ausdruck bringt. [...] Eine sehr zeitgemäße Umsetzung der Oper mit einem sehr fantasievollen Bühnenbild und liebevoll gezeichneten Charakteren, die auch der Privatfernsehen-Generation gefallen dürfte.
Thomas Molke
OMM / Online Musik Magazin
2. November 2010
„surreal [...] richtig aufgedreht“
Der Zauberwald, in dem sich die hungrigen Kinder auf der Beerensuche verirren, besteht aus riesigen Gabeln und gezackten Messern in herrlichen Lichtstimmungen. Der Auftritt der 14 Engel gemahnt als surrealer klerikaler Reigen an eine Prozession. Aber richtig aufgedreht gerät erst das dritte Bild. [..] Das grelle Knusperhaus ist mit genau jenen Leckermaul-Lebkuchen-Packungen dekoriert. Darin verbirgt sich eine gefährliche Maschinerie, die der Hexe zum Verhängnis wird. Von Gretel in den Füllschacht gestoßen, wird sie als Lebkuchen-Figur ausgespuckt.
Bernd Aulich
Recklinghäuser Zeitung
3. November 2010
„intelligente moderne Regie“
[...] Ich kann nach dieser Aufführung von Hänsel und Gretel mal wieder einen positiven Vertreter der intelligenten modernen Regie anführen, wo man sich nicht nach der Vorstellung ärgern muss.
Regisseur Michiel Dijkema holt Hänsel und Gretel aus dem romantischem Märchenwald raus, nimmt dem Werk aber nichts an kindlichem Charme, Aktualität und Aussage.
Tamino Klassikforum
3. November 2010
„vom Kommerz zur Kultur“
Oper zum Anbeißen
Die Idee zu den „Rosina Leckermaul“-Souvenirs hatte Regisseur und Bühnenbildner Michiel Dijkema, der gleich den großen Bogen vom Kommerz zur Kultur schlug. Die Leckermaul-Lebkuchen-Päckchen, die im MiR vor der Premiere im Foyer verkauft wurden, sind auch Bestandteil des Knusperhäuchens in der Familienoper. Im Café Pabst am Neumarkt wurden 500 Lebkuchen-Plätzchen aus Mehl und Rohrzucker, Milch und Waldhonig, Zimt und Vanillezucker (alles übrigens öko) im Dienste der Oper gebacken, mit Mandeln und kandierten Kirschen belegt und verpackt. In dieser Woche wird man dort wohl wieder den Backofen anheizen und nachlegen. Denn die Premierenauflage ist beinahe aufgefuttert – oder als süßes Andenken mit heimgetragen worden. Aber auch in den Tassen- und Shirt-Beständen, zunächst nur im Hunderterbereich bedruckt, klaffen schon große Angebots-Lücken. „Auch da haben wir nachgeordert“, sagt MiR-Pressesprecher Christoph Nagler. Von den „knisper-knasper-knusprig“-Leibchen soll es dann auch nicht nur eine Kinderversion geben, sondern auch Hexen-Shirts in Erwachsenen-Größe.
Jörg Stender
Der Westen
2. November 2010
„phantasievoll, aber auch gruselig“
Seinen bunten, phantasievollen, aber auch gruseligen Theaterabend „nicht nur für Kinder“ [...] rundum gelungen
Pitt Herrmann
Sonntagsnachrichten
7. November 2010