LA CENERENTOLA
MELODRAMMA GIOCOSO IN ZWEI AKTEN VON GIOACCHINO ROSSINI
TALLINN 2006 - ERSTER AKT
ZWEITER AKT
FOTOS © Harri Rospu 2006
PRODUKTION TALLINN 2006
Estnische Nationaloper Tallinn (Rahvusooper Estonia)
Künstlerische Leitung: Arvo Volmer
Premiere: 10. November 2006
Michiel Dijkema wurde März 2007 für diese Produktion mit dem
Eesti Teatrikunsti Muusikalavastuste Award ausgezeichnet.
Musikalische Leitung: Arvo Volmer / Jüri Alperten
Regie / Bühnenbild: Michiel Dijkema
Kostüme: Claudia Damm
Licht: Bas Berensen
Angelina (Cenerentola): Helen Lokuta / Annaliisa Pillak / Teele Jõks
Don Ramiro: Juhan Tralla / Kestutis Alcauskis / Roland Liiv / Oliver Kuusik
Dandini: René Soom / Aare Saal / Rauno Elp / Taavi Tampuu
Don Magnifico: Rauno Elp / Jouni Kokora / Villu Valdmaa / Priit Volmer
Clorinda: Kristina Vähi / Valentina Taluma / Janne Shevtshenko / Angelika Mikk
Tisbe: Juuli Liil / Riina Airenne / Teele Jõks
Alidoro: Priit Volmer / Mati Palm / Mart Laur
Herrenchor der Estnischen Nationaloper
Symphonieorchester der Estnischen Nationaloper
PRODUKTION ENSCHEDE 2010
Nationale Reisopera Enschede
Intendant: Guus Mostart
Première: 20 maart 2010, Muziekkwartier Enschede
(Vorstellungen in Enschede, Heerlen, Zwolle, Groningen, Leeuwarden, Rotterdam, Den Bosch, Den Haag, Apeldoorn, Breda, Utrecht und Arnhem)
Musikalische Leitung: Trisdee na Patalung
Regie / Bühnenbild: Michiel Dijkema
Kostüme: Claudia Damm
Licht: Bas Berensen
Angelina (Cenerentola): Francesca Provvisionato
Don Ramiro: Philippe Talbot
Don Magnifico: Piotr Micinski
Clorinda: Machteld Baumans
Tisbe: Ceri Williams
Dandini: André Morsch
Alidoro: Philippe Kahn
Herrenchor der Nationale Reisopera Enschede, Het Gelders Orkest (Arnhem Philharmonic Orchestra)
Fotos aus Enschede werden zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht. Hier Fotos aus Tallinn.
PRESSESTIMMEN TALLINN 2006
„Phantastisch, brillant, witzig!“
Bravo, Regisseur Dijkema, bravo, Estnische Nationaloper!
Phantastisch, brillant, witzig! […] Ich muss eingestehen, dass dies die erste Opernaufführung ist, die ich je gesehen habe, mit soviel Actionfilm Spannung, atemberaubenden Manövern, Staunen erregenden Details, Sängern sprudelnd vor Spielfreude, spektakulären Bewegungen des Bühnenbildes, ansteckendem Humor, prickelnden Kostümen, Ironischem und Groteskem – Alles das der Estnischen Nationaloper entlockt von dem Niederländischen Opernregisseur Michiel Dijkema.
Das größte Lob des Publikums ist freilich, wenn der Zuschauer sich – während der vollen dreistündigen Aufführungsdauer – in der Mitte eines Märchens wähnt: die Illusion zerschmettert genau in dem Augenblick, wo man sich erhofft hatte, dass das Leben dem Traum gleichkommt. […]
Die Aufführung kulminiert im Schluss des ersten Aktes, wenn alle Figuren Cenerentolas Traum in direkter Kommunikation mit dem Publikum am Rande des Orchestergrabens durchleben: es wird sowohl die Hoffnung, dass der Traum bewahrheitet wird, als die Angst, dass der Traum sich in Nebel auflösen wird, ausgedrückt. Und wenn die Aufführung zu Ende geht, wird Einem klar, dass es Alles bloß Cenerentolas Phantasie war. Man verlässt das Theater in dem Bewusstsein, dass das Leben tatsächlich nur ein vergänglicher Traum ist. La vida es sueño.
Rein Veidemann
Postimees
15. November 2006
„Volltreffer im Herzen des Zuschauers!“
Unvergleichbare Cenerentola – Volltreffer im Herzen des Zuschauers!
Diese neue Produktion ist ein Volltreffer im Herzen des Zuschauers. […] Die Inszenierung bewahrt das Mysterium des ursprünglichen Märchens, verbindet jenes Mysterium allerdings virtuos mit einem Heute. Das Ergebnis ist eine harmonische und hinreißende Aufführung, welcher ein außergewöhnlich schönes und geschmackvolles Kostüm- und Bühnenbild noch extra Glanz verleihen. Fortwährend gibt es wirklich humorvolle Details zu erleben. […] Alles ist natürlich, spontan und witzig.
Wie Alles so selbstverständlich zu einem Ende kommt, müssen sich auch die Charaktere in Cenerentolas Traum in Rauch auflösen. Wenn ihr Lied endet, endet auch ihr Traum. Nur für die Dauer eines Augenblicks verspüren wir die bittere Seite eines wunderschönen Tagtraums – man öffnet die Augen und findet sich in der alltäglichen Wirklichkeit zurück. Es ist allerdings höchsterfreulich, dass Wunderschönes, wie diese Cenerentola der Estnischen Nationaloper, auch in Wirklichkeit stattfindet.
Hele-Mai Poobus
Muusika
23. Januar 2007
„Wie oft lacht man sich Tränen in der Oper?“
Aschenputtel in Estland: eine Geschichte über Träumen voller witzigen Details
Rossini’s „La Cenerentola“ inszeniert vom Holländer Michiel Dijkema freudvolle und erfrischende Aufführung […] Die Produktion erzählt eine einfache Geschichte über Träumen – Singen ist Träumen in „La Cenerentola“ und die ganze Oper ist ein Traum von Angelina, welcher beginnt mit dem Lied „Es war einmal ein König“. In dieser Oper gibt es zahlreiche Verweisungen auf Träumen und der Komponist hat jede Menge Szenen kreiert, welche den Eindruck vermitteln, dass sich jeder Figur in dieser Geschichte seiner surrealen Situation bewusst zu sein scheint. In Gegensatz zum ursprünglichen Märchen, wird dem Publikum am Schluss dieser Oper deutlich gemacht, dass nicht alle Träume wahr werden und nicht jede Aschenputtel einen Prinz heiratet. [...] Wie oft lacht man sich Tränen in der Oper? Es passierte mir am letzten Freitag!
[…] Das Bühnenbild, eine Mischung von Heutigem und Vergangenem, oder eine Mischung von Realem und Surrealem, betonte genau das, was den Figuren widerfuhr. Obwohl Rossini und Ferretti keine übernatürlichen märchenhaften Elemente in ihre Oper eingearbeitet haben, gab es Solches reichlich in Tallinn, wie zum Beispiel fliegende Kaminöfen oder wandernde Armsessel. Der Märchen-Aspekt der Geschichte wurde vervollständigt durch die Kostüme – wiederum eine Mischung, in diesem Fall von Viktorianischen Hofmode-Allegorien und heutiger Freizeitkleidung. Stichwort der Aufführung war Detailfreudigkeit, vom auf Handschlag erlöschenden Licht im Zuschauerraum bis zu den Massenbewegungen. Das Lachen des Publikums wurde genau vom Humor ins Detail bewirkt.
Liss Laanemets
Eesti Päevaleht
13. November 2006
„Feuerwerk von Ideen und Phantasie“
Feuerwerk von Ideen und Phantasie
Der junge Niederländische Opernregisseur Michiel Dijkema, von der Estnischen Nationaloper eingeladen um „La Cenerentola“ zu inszenieren, ist zweifelsohne ein Experte in Sache Musik und versteht und liebt die komplette Schönheit und Faszination von Rossinis Musik. Wäre es anders möglich, würde man sagen. Leider, heutzutage ist ein Opernregisseur mit Respekt vor der Partitur, der zur gleichen Zeit authentische Ideen hat, die Darsteller herausfordert und aus jedem Sänger und jeder Sängerin das künstlerische Äußerste hervorzulocken versteht, eine Seltenheit. Außerdem liefert Dijkema ein wahres Feuerwerk von Ideen und Phantasie. […] Das Spiel ist sehr dynamisch, Alles auf der Bühne bewegt, spielt, singt, verliebt sich und diskutiert… Die Ideen des Regisseurs sind großartig und die Basis des szenographischen Konzepts ist gleich faszinierend als einfach. […] Auch die Kostüme sind extrem gut, erfinderisch und witzig!
Tamara Unanova
Vesti
17. November 2006
„verblüffend frisch [...] das komplette Ensemble sprudelt vor Spielfreudigkeit“
Eine Welt in der anderen
[...] Die Tatsache, dass die stilistischen Kontraste und der Humor in Rossinis „Cenerentola” einen verblüffend frischen Effekt haben, scheint unbestreitbar das Verdienst von Regisseur Michiel Dijkema zu sein.
Zwei getrennte Welten halten sich bereits anfangs verborgen in Charles Perraults Geschichte „Cenerentola”, auf welcher Rossini seine Oper basiert hat: die graue Wirklichkeit und das wunderschöne Reich der Träume. Ein generöses und ingeniöses Spiel mit verschiedenen Arten von Bedingtheit machte Dijkemas Produktion einzigartig – Kontrastwirkung verschiedener Wirklichkeiten, unerwartete, visuell imponierende „räumliche Veränderungen”, plötzliche spielerische Distanz zur Rolle, bewusste Freiheit der Aufführung.
Die Geschichte beginnt in einem Wohnzimmer, welches an ein typisches Appartement des „Zweiten Estonia“ erinnert. In diesem Interieur vollziehen sich merkwürdige Veränderungen: das Zimmer gerät außer Lot, Wände bewegen sich, phantasievolle Höflinge erscheinen aus Sofa und Fernseher, die pseudo-antike Tapete mit königlichem Lilienmuster – anfänglich kaum wahrnehmbar – wird größer und verwandelt sich in ein bedeutsames königliches Symbol. Es scheint, dass sich in dieser einen Welt auch andere Welten verborgen halten. […]
Schauspielerisch ist die Aufführung großartig, das komplette Ensemble sprudelt vor Spielfreudigkeit; auch hier zeigt sich die entschiedene Hand des Regisseurs. Dijkemas „Cenerentola“ zeigt, dass alte Oper in der heutigen Kultur nicht unbedingt ein Archaismus darstellt, sondern eine musikalische Gattung ist von größtmöglicher Vitalität.
Evi Arujärv
Teater.Muusika.Kino
12. Januar 2007
„Das ist etwas Anderes.“
Erste „Aschenputtel” an der Estnischen Nationaloper
Das ist etwas Anderes. Michiel Dijkema und die Deutsche Kostümbilderin Claudia Damm haben einen anderen Weg genommen und benutzen die zahlreichen Möglichkeiten des Märchens als Quelle endloser Phantasie. In ihrer Version lebt Aschenputtel in der Gegenwart – schließlich gibt es solche Menschen auch heute: Frauen, die auf ihre Chance auf ein besseres Leben und ihren Prinz auf dem weissen Pferd warten, Frauen, die die letzen Fashion Trends nachjagen, und stolze und arrogante Männer die sich für wichtig halten. Die Kombination von klassischen Kostümen gegen einen modernen Hintergrund (geblümte Tapete, Kaminofen, Möbel aus der Sovjetperiode) wirkt sehr frisch. Es gibt Realistisches in dieser Oper und es gibt hier auch Träume, sehr viel Phantasie, komische Situationen, Überraschungen und Groteskes – Alles was sich ausdrucken lässt mit Rossinis sprudelnder und brillianter Musik. Die Aktualität der Produktion von Michiel Dijkema wird von den zahlreichen internationalen Preisen die ihm verliehen wurden bestätigt.
Dmitri Babichenko
Moles
November 2006
„hervorragend, interessant und wahrhaftig märchenhaft“
Estnische Nationaloper bringt Märchen
In „La Cenerentola“ wimmelt es von sprudelnden Melodien, brillanten Koloraturen, ausgesprochenen Charakteren und Verwirrung. Alles von Rossini sehr präzise in Musik gefasst und von Regisseur Michiel Dijkema auf hervorragende, interessante und wahrhaftig märchenhafte Art und Weise inszeniert. Inszenierung und Bühnenbild sind der tatsächlich sofort im Auge springende Aspekt dieser „Aschenputtel“, die gerade dem Estnischen Publikum präsentiert wurde. Es wird genügend Raum für die eigene Phantasie gelassen, aber zeitgleich wird verblüffend akkurat die aktuelle Situation reflektiert. […] Mein Respekt an alle, die diese komplizierte Produktion nach Estland gebracht haben. Es ist die menschliche Natur, dass wir immer Märchen brauchen.
Toomas Kuter
Pärnu Postimees
15. November 2006
„warmer und sympathischer Humor“
Sängerfest mit Rossini
Es hat etwas ganz Besonderes stattgefunden an der Estnischen Nationaloper. Michiel Dijkema (Niederländischer Regisseur und Bühnenbildner) und Claudia Damm (Deutsche Kostümbildnerin) haben ein phantasiereiches Märchen kreiert auf Musik von der opera buffa „La Cenerentola“ von Gioachino Rossini, jedoch mit Mitteln, die es auf unseren Bühnen nur selten zu sehen gibt. Zuerst das bedeutende Spiel mit dem Raum, dann die Ausstattung und schließlich, die Hauptsache, extrem präzises und attraktives Schauspiel. Wichtig ist der warme und sympathische Humor, womit Stupidität, Neid und Böswilligkeit – Alles die menschliche Natur typisierend – durch Groteske festgenagelt werden.
Tiiu Levald
Sirp
24. November 2006
„drei Stunden purer Spaß“
Diese Produktion war zum ersten Mal zu sehen am 10. November 2006 und der Niederländischer Regisseur und Bühnenbildner mit seiner Konzeption einen Regiepreis gewonnen. Er begibt sich ein oder zwei Mal Richtung Slapstick, ohne je die Grenze des guten Geschmacks zu überschreiten. Er schafft es, die überwiegend Buffo-Figuren in glaubwürdige Personen zu verwandeln. Die Inszenierung ist sehr detailliert und es scheint, als gäbe es keine einzige Bewegung, keine Geste oder Ausdrücke, welche nicht sorgfältig überlegt und ausgearbeitet sind.
Das fantasievolle und effiziente Bühnenbild wird kombiniert mit sprudelndem Leben und Humor. Besucher können sich garantiert freuen auf drei Stunden puren Spaß. [...] Es lohnt sich definitiv diese Cenerentola zu besuchen.
Göran Forsling
International Opera Review
Musicweb International
27. September 2007
PRESSESTIMMEN ENSCHEDE 2010
„das Ernste mit dem Absurden“
Dijkemas Rossini-Produktion zeigt, dass Humor seit 1817 nicht stehen geblieben ist. [...] Diese Rossini durch die Reisopera mischt das Ernste mit dem Absurden.
De Volkskrant
„sowohl kultiviert als auch witzig“
Die Premiere von dieser die Fantasie erregende Geschichte erntete lauten Beifall im ausverkauften großen Haus des Muziekkwartier Enschede. Die Reisopera präsentiert eine Produktion die sowohl kultiviert als auch witzig ist.
De Telegraaf
„sprudelnd, spielerisch und spottsüchtig [...] überrumpelnd“
Eine Rossini-Oper muss sprudelnd, spielerisch und spottsüchtig sein, und La Cenerentola durch die Nationale Reisopera ist das auch. In der prickelnden, manchmal überrumpelnden Inszenierung von Michiel Dijkema ruft diese stilvolle Aschenputtel-Produktion Erinnerungen wach an die legendären und brillanten Vorstellungen von Il barbiere di Siviglia und L’ Italiana in Algeri von Dario Fo.
NRC Handelsblad